Spatenstich im Gebietscluster „Mitte“ markiert Meilenstein beim Breitbandausbau in der Gemeinde Abtsgmünd
Am 28. Juni erfolgte der offizielle Spatenstich für den lang erwarteten Breitbandausbau der Gemeinde Abtsgmünd im so genannten Cluster „Mitte“ in Hohenstadt. Dieser wird ermöglicht durch das Förderprogramm „Weiße Flecken“, das enorme Gelder für den Breitbandausbau im ländlichen Raum bereitstellt. Das ehrgeizige Projekt mit Gesamtkosten von 14,8 Mio. Euro hat zum Ziel, über 700 Haushalte in der großen Flächengemeinde mit einem Glasfaseranschluss zu versorgen.
Bürgermeister Armin Kiemel begrüßte für diesen Meilenstein die Gemeinderäte Winfried Winter und Hans-Peter von Boetticher, Ortsbaumeister Ralf Löcher, den Breitbandbeauftragten Jan-Marc Held, Sebastian Ranzinger und Peter Horn vom Planungsbüro Corwese, den Leiter des Breitbandkompetenzzentrums Ostalbkreis Werner Riek und seinen ehemaligen Mitarbeiter und Hohenstädter Wolfgang Hirsch sowie Ronald Lutz vom ausführenden Bauunternehmen Roth und Söhne.
Über das Förderprogramm „Weiße Flecken“ erhält die Gemeinde 13,3 Mio. Euro an Fördergeldern für den Breitbandausbau. Dabei beteiligen sich der Bund mit 50 Prozent (7,4 Mio. Euro) und das Land Baden-Württemberg mit 40 Prozent (5,9 Mio. Euro) an der Finanzierung, während die Gemeinde den verbleibenden Kostenanteil mit 1,5 Mio. Euro (10 Prozent) trägt. Für diese finanzielle Unterstützung bedankte sich Bürgermeister Kiemel ausdrücklich. Wegen der enormen Investitionssumme mussten sowohl die Planungs- als auch die Bauarbeiten jeweils europaweit ausgeschrieben werden.
In der Gemeinde Abtsgmünd sollen nun über 700 Haushalte, die bisher nur eine Bandbreite von unter 30 Mbit/s haben, ans Breitbandnetz angeschlossen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind Tiefbauarbeiten auf einer Strecke von insgesamt 54 Kilometern erforderlich. 60 Kilometer Glasfaserkabel werden verlegt, um die notwendige Infrastruktur zu schaffen.
Für das weitläufige Bauprojekt wurde das Gemeindegebiet in fünf Gebietscluster aufgeteilt. Dies ermöglicht eine parallele Bauausführung durch mehrere Firmen und somit einen schnelleren Baufortschritt. Der Cluster „Mitte“ umfasst insbesondere die Bereiche Hohenstadt, Neubronn, das Gewerbegebiet Dettenried und Reichertshofen. Insgesamt beträgt die Trassenlänge in diesem Cluster 13 Kilometer, auf denen 14 Netzverteiler installiert werden sollen.
Bürgermeister Kiemel wies darauf hin, dass der Breitbandausbau keine Pflicht-, sondern eine freiwillige Aufgabe der Gemeinde darstelle. Normalerweise obliege dies den Telekommunikationsanbietern, jedoch müsse man in diesem Bereich von einem massiven Marktversagen sprechen, weshalb Kommunen, Land und Bund nun selbst tätig werden. Dies erfordere enorme Anstrengungen in Bezug auf Personal und finanzielle Mittel. Ähnlich verhalte es sich inzwischen auch in anderen Bereichen wie der hausärztlichen Versorgung.
Bürgermeister Kiemel betonte die Bedeutung des Breitbandausbaus für die Gemeinde. So sei dieser enorm wichtig, sowohl für die Bürgerinnen und Bürger, als auch für die örtlichen Unternehmen. Der Breitbandausbau werde die wirtschaftliche Entwicklung fördern, die Attraktivität der Gemeinde steigern und den Bewohnerinnen und Bewohnern neue Möglichkeiten eröffnen. „Der Spatenstich markiert den Beginn eines bedeutenden Projekts, das die digitale Zukunft der Gemeinde Abtsgmünd maßgeblich prägen wird. Der Breitbandausbau wird in den nächsten Jahren weiter intensiv vorangetrieben, um die Internetversorgung in der Gemeinde zukunftssicher zu machen“, so der Schultes weiter.
Im Gemeindegebiet besitzen 2.909 Haushalte einen Telekommunikationsanschluss. Von diesen sind bereits rund 700 gigabitfähig, d. h. sie haben eine Bandbreite von mindestens 1 Gbit/s. Rund 1.500 Haushalte sollen in den folgenden Programmen „Hellgraue Flecken“ (Bandbreite unter 100 Mbit/s) und „Dunkelgraue Flecken“ (Bandbreite unter 1 Gbit/s) erschlossen werden. Für die „Hellgrauen Flecken“ liegt der Gemeinde bereits ein Förderbescheid des Bundes vor. Die Entscheidung des Landes steht noch aus. In diesem Bereich hat Abtsgmünd noch rechtzeitig vor Programmstopp des Bundes die Antragsunterlagen eingereicht.