Kultusministerin Theresa Schopper zu Besuch
Überraschend hohen Besuch durfte Schulleiter Marco Cataldo am 16. Februar im St. Jakobus-Gymnasium begrüßen. Kultusministerin Theresa Schopper war zu Gast am Abtsgmünder Gymnasium, um sich ein umfassendes Bild von der Konzeption der Privatschule zu machen, die in kirchlicher Trägerschaft steht und nach dem Marchtaler Plan unterrichtet. Damit die Ministerin den ganz normalen Schulalltag auch miterleben kann, wurde der Besuch bis kurz vor dem Termin geheim gehalten.
Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Tim Bückner, Geschäftsführer Gerhard Grimminger von Kessler + Co., Bürgermeister Armin Kiemel und weiteren Gästen besuchte die Ministerin zunächst die Siebtklässler von Lehrerin Silvia Bolsinger und bekam einen Eindruck vom Konzept des vernetzten Unterrichtes mit klassenübergreifenden Lernräumen, Bereichen für die sogenannte freie Stillarbeit u.v.m. Ziel ist es, die Jugendlichen dadurch auf das spätere Leben vorzubereiten und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Naturwissenschaft und Technik.
Im Anschluss erfuhr die Ministerin in einer Gesprächsrunde näheres über zwei besondere Projekte: Beim Abitur PLUS können seit 2015 ausgewählte Schülerinnen und Schüler von Klasse 8 bis 11 in einer Kooperation mit der Firma Kessler + Co. neben dem Abitur auch eine Lehre zum Zerspanungsmechaniker ablegen und einen regulären Gesellenbrief erwerben. Schulleitung und Firma berichteten einhellig von den sehr positiven Erfahrungen, die auch von der Universität Stuttgart evaluiert werden. Den motivierten Jugendlichen wird dabei viel abverlangt: In den drei Ausbildungsjahren findet mittwochnachmittags und jeden zweiten Samstagvormittag Unterricht in der Berufsschule statt. Die praktische Ausbildung bei Kessler + Co. erfolgt in Modulen von ein bis drei Wochen in den Ferien. Etwa 40 % der Ferien werden hierfür benötigt. Trotz des zusätzlichen Zeit- und Lernaufwandes ist die Bilanz bisher positiv. Die Teilnehmer von Abitur PLUS zeigen sich flexibel, belastbar und integrieren sich ausgezeichnet in das gesamte Ausbildungskonzept von Kessler + Co. Dieses ambitionierte Programm gelingt den Schülern mit guter Organisation und Unterstützung der Familien, ohne dass die Schulleistungen bzw. die Freizeit darunter leiden.
Außerdem wurde das Projekt „Erfahrbare Mathematik“ vorgestellt, bei dem durch praktische Anwendung die Begeisterung und das Interesse für mathematische Lerninhalte gefördert werden soll. In einem Spielcasino werden zum Beispiel Wahrscheinlichkeiten berechnet. Dazu gibt es ein Konzept mit Übungsstunden, Mathematikwettbewerben und Nachhilfe von Schülern für Schüler u.v.m.
Ministerin Schopper zeigt sich beeindruckt von den Projekten und den Ergebnissen und nahm viele Anregungen aus dem St. Jakobus-Gymnasium mit. Abtsgmünd, so Bürgermeister Kiemel, hat sich in den vergangenen Jahren mit den beiden weiterführenden Schulen vor Ort und einem modernen, kompakten Schulcampus zu einer echten Bildungshochburg in der Region mit einem überörtlichen Einzugsgebiet entwickelt.