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Gemeinde Abtsgmünd

Auszeiten muss man sich nehmen, aber richtig

Artikel vom 21.03.2023

Uli Boettcher nahm sein Publikum am 17. März in der Zehntscheuer mit auf eine Reise durch seine unterschiedlichen Auszeiten, die er während der Corona-Pandemie mehr oder weniger freiwillig genommen hatte. Dass er sich dabei zum Teil völlig neu kennengelernt hat, davon berichtete der Comedian und Kabarettist in seinem klug-witzigen Programm und erläuterte zunächst, warum eine Auszeit ein absolut neumodisches Phänomen ist, mit dem sich die Steinzeitmenschen sicherlich nicht herumschlagen mussten.

Die Steuer, der Umgang mit Lebensmittelmotten oder alleine der Besuch beim Bäcker verursachen bei vielen Menschen heutzutage Dauerstress. Warum? Weil sie einfach zu viele Luxusprobleme und vor allem zu vielen Wahlmöglichkeiten haben.

Und was tut man, wenn einen eigentlich normale Dinge wie Arbeit, Wäsche und Freizeit in derart stressigen Anspruch nehmen, dass man meint, man kommt nicht mehr dazu, nach sich selbst zu schauen. Genau, dann braucht man eine Auszeit. Eine Auszeit ist eine Zeit, in der man ausschließlich nach sich selber schaut.

Uli Boettcher hat sich in den letzten beiden Corona-Jahren immer wieder eine Auszeit genommen und sich dabei völlig neu kennen gelernt. Sei es beim Survivaltraining in den Karpaten, bei dem ihm schlussendlich vor allem die Kultur am meisten gefehlt hat, oder beim Yogaseminar, zu dem ihn seine Frau genötigt hat, um mal wieder ein bisschen Ruhe zu haben. Beides hat ihn an seine körperlichen Grenzen gebracht, denn für seine Auszeiten hatte Boettcher schon immer ein eher fragwürdiges Händchen, wie er seinem Publikum glaubwürdig darlegte. Die Kunst sei es, so Boettcher, zu wissen, welche Auszeit zu einem passt.

Seine vorletzte Auszeit, die Zeit der Rente, stellt der Comedian sich hingegen äußerst amüsant vor und er plant bereits, wie er seine Mitmenschen langsam aber sicher in den Wahnsinn treiben kann, bevor dann schließlich mit dem Tod die allerletzte Auszeit für ihn beginnt. Doch sieht er das Ganze durchweg positiv, denn nur durch die Endlichkeit unseres Daseins, sei zum Beispiel Genuss überhaupt erst möglich, philosophierte Boettcher abschließend.

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