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Gemeinde Abtsgmünd

Gegen den Krieg – Abtsgmünder bekunden Solidarität mit der Ukraine

Artikel vom 15.03.2022

Etwa 300 Bürgerinnen und Bürger waren am Freitagnachmittag auf den Abtsgmünder Zehntscheuerplatz gekommen, um ihre Sprachlosigkeit angesichts des brutalen Krieges in der Ukraine in Worte zu fassen, sich mit der Ukraine solidarisch zu zeigen und um gemeinsam ein starkes Zeichen gegen den Krieg zu setzen. Eingeladen hatte die Gemeinde Abtsgmünd, die die Kundgebung seit Anfang der Woche zusammen mit der Kolpingsfamilie und Mitgliedern des Schwäbischen Albvereins organisiert hatten.

Bürgermeister Armin Kiemel zeigte sich sehr erfreut über die große Resonanz und stellte nach dem Eröffnungsstück „Die Gedanken sind frei“, vorgetragen vom Ensemble des Musikvereins Abtsgmünd“, mit Bedauern fest, dass vor zwei Wochen eine neue Zeit begonnen habe, als ein selbstherrlicher Diktator einen verbrecherischen Angriffskrieg auf ein friedliches Nachbarland begonnen habe. Und er appellierte eindringlich und unter großem Beifall an Wladimir Putin: „Das Morden muss ein Ende haben. Es ist Ihre humanitäre Pflicht, das zu beenden.“

Bürgermeister Kiemel befürchtet, dass sich die Ukraine und somit Europa, Deutschland und Abtsgmünd auf einen sehr langen und unsäglichen Krieg mit vielen Flüchtlingen einstellen müssen. Dies werde von allen eine starke Solidarität, aber auch intensive Unterstützung fordern. Der Kampf für die Freiheit und die Demokratie werde Opfer verlangen.

Auf den Schultes folgten Pfarrer Jürgen Kreutzer und Pfarrer Martin Gerlach, die gemeinsam ihre ganz spezielle Version des Songs „We shall overcome“ vortrugen. Statt „black and white together“ sangen die Geistlichen „east and west together“.

Auch die Schülersprecher Damian Milson und Kim Rocktäschel von der Friedrich-von-Keller-Schule sowie Leah Eh und Alina Bieg vom St. Jakobus Gymnasium (SJG) gaben Statements ab. Besonders deutlich wurde, welche Verunsicherungen und Ängste der Krieg so nah vor unserer Haustüre bei den Schülerinnen und Schülern auslöst. Aber auch engagierte Projekte sind an den Schulen entstanden, wie etwa ein Kuchenverkauf und eine Kleidersammlung am SJG zugunsten der Geflüchteten in der LEA in Ellwangen.

Und noch mehr wird in Abtsgmünd gespendet und gesammelt. Lehrerin Julia Edich vom SJG hat Verbindungen in die Ukraine und hat bereits eine Spendensammlung organisiert, bei der 15.000 Euro zusammengekommen sind. Nun sammelt sie Sachspenden und verteilte zusammen mit den Schülersprecherinnen Flugblätter mit Informationen, was genau benötigt wird.

Auch während der Kundgebung wurde von der Kolpingsfamilie gesammelt: 947,80 Euro kamen zusammen. Weitere Spenden können auf das Konto der Gemeinde Abtsgmünd bei der Abtsgmünder Bank IBAN DE15 6006 9673 0010 3010 03 mit dem Stichwort „Ukrainehilfe Abtsgmünd“ entrichtet werden.

Nach Gebeten und Fürbitten der beiden Pfarrer ergriff Wolfgang Haas im Namen der Kolpingsfamilie das Wort und forderte die Bürgerinnen und Bürger angesichts der Ohnmacht, die viele empfinden, dazu auf „mit freundlicher Unterbringung der vielen Flüchtlinge ein Zeichen für Mitmenschlichkeit zu setzen“. Das ist in Abtsgmünd bereits passiert: Fünf Menschen, darunter zwei Kinder aus der Ukraine sind schon in der Gemeinde untergebracht. Außerdem haben sich viele Bürgerinnen und Bürger im Rathaus gemeldet und weitere Wohnangebote für Flüchtlinge gemacht. Abtsgmünd ist gut vorbereitet und hält derzeit zwölf Wohnungen mit Platz für 48 Menschen bereit.

Zum Abschluss der Kundgebung spielte der Musikverein die Europahymne „Ode an die Freude“.

http://www.abtsgmuend.de//rathaus-service/gemeinde-aktuell