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Gemeinde Abtsgmünd

Infoveranstaltung zum Breitbandausbau „Weiße Flecken“

Bürgermeister Armin Kiemel konnte vergangene Woche über 100 Bürger zur Informationsveranstaltung zum Breitbandausbau „Weiße Flecken“ in der Kochertal-Metropole begrüßen. Eingeladen waren über 500 Hauseigentümer aus der Gesamtgemeinde, deren Gebäude eine Internetgeschwindigkeit von bis zu 30 Mbit/s aufweisen - die sogenannten „Weißen Flecken“. Diese sollen jetzt einen Glasfaseranschluss erhalten.

Fast 700 Adressen weisen aktuell in der Gemeinde eine Bandbreite von bis zu 100 Mbit/s auf, rund 1.050 Haushalte haben eine Anschlussgeschwindigkeit von bis zu 1 Gbit/s und ca. 750 Haushalte haben bereits eine Bandbreite von über 1 Gbit/s. Langfristig sollen über 3.000 Gebäude in der Flächengemeinde an das Glasfasernetz angeschlossen und somit zukunftssicher werden. Die Anzahl der Einzelanschlüsse ist durch z. B. Mehrfamilienhäuser natürlich deutlich höher.

„Nach fast zweieinhalb Jahren intensiver Vorbereitungen mit Markterkundungsverfahren, Antragstellungen zur Förderung bei Bund und Land und der jeweiligen europaweiten Ausschreibungen und Vergaben für die Planung und für die Bauarbeiten, steht nun endlich die konkrete Umsetzungsphase an.“ Der Abtsgmünder Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 26.01.2023 die Bauarbeiten für fünf Lose im Rahmen des „Weißen-Flecken-Programms“ vergeben. Unter anderem über 50 Kilometer Tiefbauarbeiten und fast 60 Kilometer Glasfaserkabel sorgen für eine Investitionssumme in zweistelliger Millionenhöhe. „Das Megaprojekt wird vom Bund mit 50 Prozent und vom Land mit 40 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten gefördert. Trotzdem muss die Gemeinde immer noch einen Eigenanteil von 10 Prozent der Investitionssumme selber tragen, obwohl der Breitbandausbau eigentlich keine kommunale Aufgabe sei“, berichtete Bürgermeister Kiemel. Der Bürgermeister betonte, dass die Anschlusskosten auf dem Privatgrundstück bis ins Gebäude in der Förderung enthalten seien. Dies bedeute, dass die Grundstückseigentümer einen kostenlosen Hausanschluss erhalten. Dies sei eine einmalige Chance.

Der nächste Förderantrag für die so genannten grauen Flecken (Geschwindigkeiten von unter 100 Mbit/s) sei bereits Ende 2022, rechtzeitig vor dem Programmstopp, beim Bund beantragt worden. Die Bewilligungsbescheid soll in Kürze kommen. Dabei geht es um fast 700 Gebäude mit geschätzten Investitionskosten von 9,2 Mio. €. Der Tiefbau umfasst hier eine Länge von fast 19 km.

Der Geschäftsführer des beauftragten Planungsbüros Corwese aus Seefeld, Jürgen Schuster, stellte im Anschluss das Projekt und die Planungen im Detail vor und erläuterte, welche Techniken bei der Bauausführung eingesetzt werden. Bei den Privatgrundstücken soll so wenig wie möglich in der offenen Bauweise erledigt werden. Vielmehr sollen die Hausanschlüsse hauptsächlich mittels einer Erdrakete hergestellt werden. Bei dieser Methode ist am Haus nur eine kleine Grube notwendig. Schuster bat die Bevölkerung bereits im Voraus um Verständnis für eventuelle Behinderungen und Beeinträchtigungen. Für diese große Aufgabe sei gemeinschaftliches Miteinander gefragt.

Den Fortschritt und die Möglichkeiten des Glasfaserausbaues erläuterte Philipp Schaffert von der Firma NetCom BW. Er zeigte auf, dass sich mit dem Glasfaseranschluss die Übertragungsgeschwindigkeit von Signalen des Internets oder der Telefonie gegenüber den herkömmlichen Kupferkabelverbindungen deutlich erhöht (derzeit bis 1 Gbit/s). Für die Zukunft seien sogar noch viel höhere Geschwindigkeiten möglich, da Glasfaser als Transportmedium fast keine Grenze kenne, so Schaffert.

Im Anschluss nutzten die Anwesenden die Möglichkeit, Fragen an die Experten stellen.

http://www.abtsgmuend.de//leben-wohnen/ver-entsorgung/breitband