Das Museumskonzept
Das Museumskonzept des Heimtvereins basiert auf zwei Säulen: Dem Museum der Mittelsteinzeit und dem Geschichtenmuseum.
In zwei Räumen im Erdgeschoss des Südflügels sowie im ersten Obergeschoss etablierte der Verein sein Museum mit mittelsteinzeitlichen sowie heimatkundlichen Exponaten. Parallel dazu zeigt das Museumsteam themenbezogene Sonderausstellungen.
Unten audfgeführt finden Sie mehr Informationen.
Museum der Mittelsteinzeit

Der kleinere Raum im Erdgeschoss zeigt regionale Fundstücke aus der Mittelsteinzeit. Hier wurde aus über 100.000 Exponaten ausgewählt. Bei der diffizilen Zusammenstellung der Exponate hat sich vor allem der Untergröninger Klaus Posselt, leidenschaftlicher Experte für die Epoche der Mittelsteinzeit, verdient gemacht. Besonders im Gmünder Raum finden sich zahllose Funde - dies ist auf die zwei wichtigen Routen zurückzuführen, die sich hier kreuzten: zum einen die Nord-Süd-Verbindung, zum anderen, der noch wichtigere 80 Kilometer lange Höhenrücken zwischen Rems und Lein.
Dieses Gebiet ermöglichte den frühen Nomaden ein bequemes Weiterziehen ohne Steigungen oder Flussüberquerungen, außerdem Orientierung im waldreichen, unübersichtlichen Gebiet. Exotische Funde, wie z.B. Schmuckschnecken aus dem Atlantik- und Mittelmeerraum belegen, dass diese Strecke wohl ein Teil des frühen Fernhandels war. Die steinernen Funde aus der Zeit des Mesolithikums (10.000 bis 5.000 v.Chr.) werden in der Präsentation im neuen Museum zum "Sprechen" gebracht. Die Besucher werden mittels Zeittafeln, aber auch via lebensecht gestaltete Bilder und Wandtafeln, interaktivem Kartenmaterial, Kurzfilmen und Sonderaktionen in diese Welt hineinversetzt.
Geschichtenmuseum

Der zweite Raum ist Untergröningen selbst und den Menschen gewidmet, die hier seit Jahrhunderten leben und dokumentiert den Alltag vor Ort und somit die Untergröninger Geschichte. Die Themenfelder sind beinahe unerschöpflich: Briefe aus Amerika von Auswanderern, Wanderkinos und der erste Fernseher, Arbeitsbedingungen, Bräuche, Feste, Nahrungsmittelaufbewahrung, Legenden und Anekdoten. Das Ergebnis ist ein lebensnaher Blick in die noch nicht allzu weit zurückliegende und dennoch so andersartige Vergangenheit der Generation unserer Großeltern.
Schloss- und Ortsgeschichte im Obergeschoss

Eine alte Wendeltreppe führt hinauf ins Obergeschoss, wo größtenteils Edith und Jürgen Wannags für die Präsentation verantwortlich zeigen. Im Turmzimmer kann man sich über die Schloss- und Ortsgeschichte informieren. Aufschlussreich sind historische Karten und Urkunden aus Archiven, aber auch gegenständliche Exponate aus der Vergangenheit. Außerdem sind Werke der Volkskunst zu bewundern wie zum Beispiel hübsch bemalte Eier von Martha Janeck, die bereits 90 Jahre alt war, als sie die kleinen Kunstwerke schuf.
Vielseitiger Künstler Willo Rall

In zwei Räumen befinden sich sehenswerte Gemälde, Grafiken und Druckstöcke des vielseitigen Künstlers Willo Rall (1888-1960), der aus Heilbronn stammte und in jungen Jahren in der Nähe von Untergröningen eine Künstlersiedlung gründen wollte, ein „schwäbisches Worpswede“. Von drei Künstlern blieb nur er in Runheim (Falschengehren), wo er bis zu seinem Tode lebte und wirkte.
Historische Fotos von Georg Steiner

Im letzten Zimmer werden historische Fotos von Georg Steiner präsentiert. Von dem einstigen „Buchbinder und Photographierer allhier“ besitzt der Heimatverein mehrere hundert Negative auf Glasplatten. Das erste datierte Foto ist von 1897. Nachdem Günther Eckert die Fotografien digitalisiert hat, können beeindruckende Vergrößerungen ausgestellt werden. Geplant: Alben mit Personenfotos, in denen Besucher vielleicht ihre Vorfahren entdecken können.